Dienstag, 2. Februar 2010

Astrologische Allegorie


Und es war Morgen, als Gott vor seinen 12 Kindern stand und in jedes von ihnen den Samen menschlichen Lebens legte. Die Kinder traten nacheinander vor ihn, seine Gaben zu empfangen. Dann sprach Gott: "Jeder hat einen Teil meiner Idee. Ihr dürft weder diesen Teil mit meiner ganzen Idee verwechseln noch sollt ihr euch wünschen, die einzelnen Teile miteinander zu vertauschen. Denn jeder von euch ist vollkommen, doch das werdet ihr nicht eher wissen, bis alle zwölf von euch EINS sind. Und erst dann wird jedem einzelnen von euch die Ganzheit meiner Idee offenbart werden.
Dir, WIDDER, gebe ich als Erstem meinen Samen. Du hast die Ehre, ihn zu auszusähen. Jeder Same den du pflanzt, wird sich in deiner Hand millionenfach vervielfältigen. Du wirst keine Zeit haben, den Samen wachsen zu sehen, denn alles, was du pflanzt, erzeugt wieder neues, was gepflanzt werden muss. Du wirst der erste sein, der die Ackerkrume des menschlichen Geistes mit meiner Idee durchdringt. Aber deine Aufgabe ist weder die Idee zu nähren noch sie in Frage zu stellen. Dein Leben ist die Tat, und die einzige Tat, die ich dir auferlege, ist: Beginne damit, den Menschen meine Schöpfung bewusst zu machen. Für deine gute Arbeit gebe ich dir Tugend der Selbstachtung.
Dir, STIER, gebe ich die Kraft, Substanz in den Samen zu legen, etwas aus dem Samen zu schaffen. Deine Aufgabe ist groß und erfordert Geduld, denn du musst das Begonnene vollenden, sonst wird der Same durch den Wind verweht. Es ist weder deine Aufgabe, zu hinterfragen, deine Meinung mittendrin zu verändern oder sich auf andere zu verlassen, bei dem, was ich von dir fordere. Dafür schenke ich dir Kraft und Ausdauer. Nutze sie weise.
Dir, ZWILLING, gebe ich die Fragen ohne Antworten, damit du allem Verständnis entgegenbringen kannst, was um den Menschen herum vorgeht. Du wirst niemals wissen, warum die Menschen reden oder zuhören, aber auf der Suche nach der Antwort wirst du mein Geschenk des Wissens finden.
Dir, KREBS, gebe ich die Aufgabe, die Menschen etwas über Empfindungen zu lehren. Ich möchte, dass du die Menschen zum Lachen und zum Weinen bringst, damit sie das Gesehene und Gehörte zum inneren Reichtum entwickeln. Dafür erhältst du von mir das Geschenk der Familie, damit sich dein Reichtum vermehrt.
Dir, LÖWE, gebe ich die Aufgabe, der Welt meine Schöpfung in all ihrem Glanz zu offenbaren. Aber du musst mit deinem Stolz vorsichtig umgehen und dich immer daran erinnern, das es meine Schöpfung ist und nicht deine. Denn wenn du es vergisst, werden dich die Menschen verschmähen. Es gibt so viel Freude bei deiner Arbeit, wenn du sie nur richtig machst. Dafür sollst du das Geschenk der Ehre erhalten.
Du, JUNGFRAU, erhältst die Aufgabe, alles zu prüfen, was der Mensch mit meiner Schöpfung gemacht hat. Du sollst seine Wege gründlich erforschen und ihn auf seine Irrtümer aufmerksam machen, damit durch dich meine Schöpfung vollkommen werden kann. Dafür gebe ich dir das Geschenk der reinen und klaren Gedanken.
Dir, WAAGE, gebe ich die Aufgabe des Dienens, damit der Mensch sich auf seine Pflichten dem Nächsten gegenüber besinnt, auf dass er Zusammenarbeit lernen kann wie auch das Betrachten seiner Handlungen von einem anderen Standpunkt aus. Ich bringe dich überallhin, wo es Unstimmigkeiten gibt, und für deine Bemühungen will ich dir die Gabe der Liebe schenken.
Dir, SKORPION, gebe ich eine sehr schwierige Aufgabe. Du wirst fähig sein, die Gesinnung der Menschen zu kennen, aber ich erlaube dir nicht, über das, was du siehst, zu sprechen. Oft wirst du unter dem Geschehenen leiden, und in deinem Schmerz wirst du dich von mir abwenden. Darüber vergisst du, dass nicht ich es bin, der dein Leid verursacht sondern die Verdrehung meiner Idee. Du wirst soviel von dem Menschen sehen, dass du ihn wie ein Tier kennenlernst, und du hast viel mit seinen animalischen Instinkten in dir selbst zu kämpfen, so dass du manchmal deinen Weg aus den Augen verlierst. Aber wenn du schließlich zu mir zurückkehrst, habe ich für dich das Geschenk der Zielstrebigkeit.
SCHÜTZE, von dir fordere ich, dass du die Menschen zum Lachen bringst, denn inmitten ihres Missverstehens meiner Idee werden sie verbittert. Durch Lachen gibst du den Menschen Hoffnung, und durch die Hoffnung richten sie ihr Augenmerk wieder auf mich. Du wirst mit vielen Leben in Berührung kommen, wenn auch nur für einen Augenblick, und du wirst die Ruhelosigkeit besonders stark wahrnehmen. Dir, Schütze, gebe ich das Geschenk des unendlichen Überflusses, damit du dich weit genug Ausbreiten kannst und selbst die finstersten Ecken erhellen kannst.
Von dir, STEINBOCK, fordere ich den Schweiß deines Angesichts, damit die Menschen von dir das Arbeiten lernen. Du hast keine leichte Aufgabe, denn die Mühen aller Menschen werden auf deinen Schultern liegen; doch für die Bürde deiner Lasten lege ich die Verantwortung für die Menschen in deine Hände.
Dir, WASSERMANN, gebe ich die Vorstellung von der Zukunft, auf dass die Menschen andere Möglichkeiten sehen können. Du wirst den Schmerz der Einsamkeit erfahren, denn ich erlaube Dir nicht meine Liebe zu personifizieren. Doch dafür, dass du den Menschen neue Möglichkeiten aufzeigst, erhältst du von mir das Geschenk der Freiheit, damit du für die Menschheit immer da bist, wenn sie dich braucht.
Dir, FISCHE, gebe ich die schwierigste Aufgabe von allen. Du sollst die Sorgen aller Menschen sammeln und sie mir zurückgeben. Deine Tränen werden schließlich meine sein. Das Leid, das du auf dich nimmst, ist die Folge des menschlichen Missverstehens meiner Idee, doch du sollst Erbarmen mit ihnen haben, damit sie es noch einmal versuchen können. Für diese Aufgabe erhältst du das größte Geschenk von allen. Du wirst das einzige meiner zwölf Kinder sein, das mich versteht. Doch diese Gabe ist nur für Dich allein, denn wenn Du versuchst sie auszustreuen, wird man Dir nicht zuhören."

Und die Kinder gingen, jedes von ihnen fest entschlossen, sein Bestes zu tun, um seine Gabe in Empfang zu nehmen. Doch keines von ihnen verstand seine Aufgabe und sein Geschenk ganz, und als sie verwirrt zu Gott zurück kamen, sprach er:
"Jeder von euch glaubt, dass die anderen Gaben besser seien. Darum erlaube ich euch zu tauschen." Und für den Moment war jedes Kind begeistert, als es all die Möglichkeiten seiner neuen Aufgabe abwog. Aber Gott lächelte als er sagte: "Ihr werdet noch viele Male zu mir zurückkommen und mich bitten, euch von eurer Aufgabe zu befreien, und jedes Mal werde ich eurem Wunsche nachkommen. Ihr werdet durch unzählige Inkarnationen gehen bis ihr die ursprüngliche Aufgabe, die ich für euch vorgesehen habe, vollständig erfüllt. Ich gebe euch unendlich viel Zeit dafür, doch erst nach Erfüllung dieser Aufgabe könnt ihr GANZ bei mir sein."

Unbekannter Verfasser


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